Natürlich kompostieren mit einer Wurmkiste
Ich wollte zusätzlich zum regulären Biomüll auch einen natürlichen Komposter haben und habe mich nach einiger Recherche für eine Wurmkiste entschieden. Die Kisten kann man zwar auch kaufen, ich habe mich allerdings an das Abenteuer “Kiste selbst bauen” rangewagt 😀
Da ich die meisten Materialien schon Zuhause hatte, musste ich nur noch eine Kiste, eine Holzplatte und zwei Scharniere besorgen. Kosten: etwa 20 Euro.
Die Tragegriffe in der Box habe ich extra nicht zugemacht, damit die Würmer genug Luftzirkulation haben und dass sie, wenn es ihnen gar nicht gefällt, auch die Box jederzeit verlassen können. Das sollte jedoch nicht passieren, wenn die Würmer sich Wohl fühlen, daher kann man so eine Box auch problemlos in die Küche oder auf den Balkon stellen. Bei mir werden sie in einem geschützten Bereich im Garten stehen, also gar kein Problem, wenn mal einer raus möchte, kann er sich direkt in den Boden eingraben 😉 Ansonsten kann man aber auch ein Box ohne Griffe nehmen und ein paar Luftlöcher reinmachen. Auf YouTube gibt es viele Tutorials dazu. Hier habe mich ein bisschen durchgeklickt und von jedem Tutorials die für mich wichtigen Infos mitgenommen…
Was den Bau der Box angeht, so habe ich diese problemlos mit mittlerem handwerklichen Geschick in etwa 3 Stunden selbst bauen können. Zum Sägen habe ich eine Handsäge benutzt, also Muskelkraft war angesagt. Den ein oder anderen Sägefehler konnte ich mit einer Feile wieder ausgleichen 🙂 Man braucht also hier keine Profiausstattung.
Das brauchst du für die Kiste:
- 1 Holzkiste (optional mit Deckel)
- 1 Holzplatte in der Größe der Holzkiste für den Deckel
- 2 Scharniere + passende Schrauben
- Holzlatten
- Hasendraht
- Tacker, Handsäge, Winkelmesser (oder Geodreieck)
- mittleres handwerkliches Geschick 😉
- Meine Holzkiste ist 40x30x20 cm groß, dementsprechend habe ich die Holzplatte auf das Maß 40×30 cm zugesägt und die Schnittstelle gefeilt, um Splitter zu entfernen und Unebenheiten auszugleichen. Diese habe ich mit 2 Scharnieren an der Kiste angebracht. So hat die Kiste ihren Deckel bekommen.
- Für die Innendrennung habe ich mir 4 Latten zurechtgesägt. 2 mit 20 cm Länge und 2 mit 30 cm Länge und 45° Winkeln an den Ecken. Die Schnittflächen habe ich auch hier gefeilt.
- Die Latten habe ich dann mit einem Tacker an den Ecken zusammengetackert, so dass ein Rahmen entstand.
- Den Hasendraht habe ich entsprechend der Größe des Rahmens zugeschnitten und in den Rahmen getackert.
- Zum Schluss habe ich die Innendrennung in die Mitte der Kiste reingesetzt. Und fertig war die Wurmkiste.
Das brauchst du zur Erstbefüllung:
- Zeitungspapier
- Karton
- Kompostwürmer (je nach Größe der Kiste 500 -1000 Stück)
- Obst- und Gemüse zum Anfüttern
Wichtig: Es wird immer nur eine Seite der Box genutzt!
Auf den Boden einer Seite eurer Wahl wird Zeitungspapier gelegt. Dann wird auf dieses Zeitungspapier angefeuchteter Karton gegeben.
Jetzt können die Kompostwürmer in die Kiste, diese werden in der Regel auch direkt mit der passenden Erde verkauft. Jetzt lasst ihr die Würmer erstmal einen Tag in Ruhe, damit sie sich aklimatisieren können. Dann könnt ihr langsam beginnen die Würmer mit etwas Obst- und Gemüsereste anzufüttern.
Sobald ihr seht, dass die Reste verputzt werden – also die Würmer sich wohl fühlen- könnt ihr loslegen und eure Biomüll-Reste zum Füttern geben.
Do´s and Dont´s der Würmerfütterung
- Obst
- Gemüse
- Kaffeesatz inkl. Filter
- Teebeutel (ohne Papier und Klammer)
- Eierschalen, klein gemacht (kein Ersatz als Nährstoff-Lieferant)
- Fleisch
- Fisch
- Milchprodukte
- Zitrusschalen